Ein spezieller Jahresrückblick 2012
Georg Panskus (gpan) 6.1.2013

Das Auffallendste im letzten Jahr war die rege Abriss- und Bautätigkeit im Ort.

In allen Ortsteilen wurden ältere Häuser aus den Nachkriegsjahren abgerissen. Da die Grundstücke den damaligen Verhältnissen entsprechend größer waren als heute – mindestens 800 qm, den Garten brauchte man als Selbstversorger - sah man nun je nach Grundstücksgröße entweder ein großes neues Haus oder zwei große neue Häuser entstehen. Natürlich kann man heute kaum erwarten, dass ein Käufer ein Haus aus den fünfziger oder sechziger Jahren renoviert. Zum einen sind die meisten keine architektonischen Besonderheiten, zum anderen sind sie Energiefresser und für heutige Ansprüche zu klein. Wer den hohen Baulandpreis wieder hereinholen will, der muss schon neu bauen. Dafür kann man Verständnis haben. Wenig Verständnis habe ich, wenn ich sehe, dass nur der Profit die Leitlinie des Bauens wurde. Da wird nicht auf das Bauumfeld geachtet. Unschöne Häuser werden in einen Fremdenverkehrsort hineingesetzt, von dem man durch die Vermietung selbst aber profitieren will. Zum Glück gibt es auch positive Beispiele!

Es entstehen immer mehr Zweitwohnungen und Vermietungsobjekte und damit „tote“ Objekte im Ort. Für den "normalen" Einwohner fehlen die Nachbarn, das soziale Umfeld hat mehr oder weniger große Lücken. Für neue Bewohner, junge Arbeitnehmer mit ihren Familien, bleibt wie stets, die Allgemeinheit, die Gemeinde, zuständig. Unsere Gemeinde hat sich seit Jahrzehnten vorbildlich verhalten und immer wieder neue Baugebiete für ihre jungen Leute ausgewiesen. Auch in 2012 begann die Erschließung eines neuen Wohngebietes in Wittendün.

Damit nicht genug. Ein großes Hotel in Ording (ehemals Ordinger Hof) geht seiner Fertigstellung im Frühjahr 2013 entgegen. Dass St. Peter-Ording einen Nachholbedarf an Hotels hat, ist unbestritten. Eine solch intensive Ausnutzung und Bebauung hat es in Ording bisher noch nicht gegeben. Wird sie Maßstab für die weitere Entwicklung?

Beach Motel (ehemals Ordinger Hof) von Westen

Zweihundert Meter dahinter, am Utholm-Eck, gibt es das Gebäude, das in seinem Baustil dem Ordinger Hof ähnelte, inzwischen auch nicht mehr.

"Hotel Utholm"

"Hotel Utholm"

1902 Schankwirtschaft "Zum Seehund"
1906 Bauantrag für das Hotel "Utholm"
1911 Anbau eines Speisesaales, Durchfahrt und Stall
1970 Imbisßstube
1989 Kaffeeausschank
(Quelle: AG-Ortschronik Bd.24)

Im Bad werden der Reha-Klinik an der Fritz-Wischer Straße zwei neue Stockwerke aufgesetzt, eine große Baumaßnahme!

Bautätigkeit für eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Ortes im Tourismusbereich kam von Seiten der Gemeinde: Die Dünentherme wird umgebaut und erweitert, ein Vorzeigeprojekt an der Westküste.

Die Straße und die Gehwege der Badallee wurden erneuert. Es ist nun alles wieder in Ordnung. Einige Geschäftsleute hatten in den Jahren davor immer wieder geklagt, dass die Straße nicht attraktiv sei. Sie forderten ein neues Konzept für eine Einkaufsstraße. Ob das alleine mit einem frischen Asphaltbelag gelungen ist?

Unser Ort verändert sich und wir Bürger haben die Aufgabe, diese Veränderungen mit zu gestalten oder mit zu begleiten. Die kommende Kommunalwahl gibt uns wieder die Möglichkeit, mit zu bestimmen. Machen Sie davon rege Gebrauch!