Information über das kirchliche Gemeindeleben
Hans Jörg Rickert (hjr), 27. Januar 2013

Zu Septuagesimä, dem ersten Sonntag des Osterfestkreises, hatte der Kirchengemeinderat (KGR) der Ev.-Luth. Kirchengemeinde (KG) St. Peter-Ording und Tating im Anschluss an den von Pastorin Regine Boysen gehaltenen und von der Kantorei mit gestalteten Gottesdienst in der St. Peter-Kirche in den Saal des Gemeindezentrums geladen. Frau Pastorin Eva Hoefflin war nach ihrem „Winterkirchen-Gottesdienst“ für die Heverbundgemeinden und Garding in Poppenbüll dazu gekommen. Sie beide sind die für die kommunalen Gemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog zuständigen Seelsorgerinnen.

Pastorin Boysen, Wolfgang Beushausen

Pastorin Boysen begrüßte die nach dem recht gut besuchten Gottesdienst doch verhältnismäßig kleine Schar der Gemeindeglieder und führte dann durch die bald zweistündige Versammlung mit höchst interessanten Berichten und Informationen aus der kirchlichen Arbeit. Wie vielfältig, weitreichend und bedeutsam diese für die Einheimischen wie auch für die vielen Urlauber der Region ist, wurde dann sehr anschaulich nahe gebracht. Der Kindergottesdienst und die umfangreiche Seniorenarbeit sowie die Arbeit in den Ausschüssen des KGR seien an dieser Stelle schon erwähnt. Sie hob außerdem die Bedeutung des Fördervereins „Eiderstedter Kirchen“ besonders für die Erhaltung der wertvollen Inventarien der 18 Kirchen hervor. Davon habe auch die Restaurierung des Tonnengewölbes in der Ordinger Kirche St. Nikolai profitiert.

Als stellvertretender Vorsitzender des KGR begann Wolfgang Beushausen seinen Bericht mit den Gliederungspunkten „Fusion – Finanzen –Schönes“. Seit Pfingsten 2012 ist die Kirchengemeinde nun Teil der Nordkirche. Die Amtszeit des KGR verlängert sich dadurch um zwei Jahre bis 2016. Mit den vorher erfolgten Umstrukturierungen - Zusammenschluss der KG St. Peter-Ording und Tating 2008 zu einer KG, der inzwischen wie selbstverständlich gelebt empfunden wird, und im Jahr darauf der Gründung des Kirchenkreises Nordfriesland - habe es weitreichende Veränderungen gegeben, die aber die kirchliche Arbeit vor Ort nicht beeinträchtigt hätten. Er blicke zwar mit ein bisschen Wehmut auf den Kirchenkreis Eiderstedt zurück, aber auch bei Verlagerung der Finanzen erfolge eine Berücksichtigung für Kurorte. Ein strukturelles Defizit würde man weiterhin vor sich her schieben müssen, durch existierende Personalstrukturen, aber wesentlich auch durch sinkende Kirchensteuereinnahmen bedingt. Der Pastorats-Haubarg in Tating konnte verkauft werden. Das Geld kommt nun hier vor Ort dem Zweck Gebäudeunterhaltung zugute. Hinsichtlich der Friedhofsfinanzierung befindet man sich in Eiderstedt im Gespräch mit den Kommunalgemeinden. Viel Erfreuliches gäbe es zu vermelden: Waltraud Rüß wurde mit der Verleihung des Ansgarkreuzes ausgezeichnet. Die gelebte Partnerschaft mit der Kirchengemeinde Steinhagen nahe Stralsund existiert 40 Jahre. Mit der aktiven Arbeit im Seniorenkreis, in der KiTa, im JuZe, in der Urlauberseelsorge und nicht zuletzt in der Kirchenmusik stehen die Kirchengemeinde und die drei Kommunalgemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog in der miteinander vorbildlich praktizierten Kooperation hervorragend da. Das gelte gleichermaßen besonders auch für die ökumenische Arbeit zwischen den Konfessionen.

Pastorin Hoefflin ging danach zunächst auf die Neuerungen und Veränderungen in der Pfarrstellensituation ein. Sie wohnt in Osterhever und ist eigentlich mal für die Heverbundgemeinden nach Eiderstedt gekommen. Nun aber arbeitet sie mit Einverständnis aller betroffenen Kirchengemeinderäte als Pastorin „mit einer dauerhaften Beauftragung für eine Vakanzvertretung“ zu 65% in dieser Kirchengemeinde und mit 35% im Heverbund. Man werde sich in Zukunft leider wohl vom gewohnten „traditionellen Pfarramt“ verabschieden müssen. Das sei sicher manchmal unbefriedigend vor allem wegen der damit verbundenen Fahrzeiten bei pastoralen Verpflichtungen im Heverbund und in Tating, Ording, Tümlauer Koog, im Gemeindezentrum und in der KiTa St. Peter-Ording. Es eröffne aber auch Chancen. Das beträfe z.B. die genutzte Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum sowie die jetzt mit Pastorin Boysen gemeinsam gestaltete Konfirmandenarbeit für 21 Haupt- und 30 Vorkonfirmanden und fördere das Engagement ehrenamtlicher Gemeindeglieder. Gezielt wies sie darauf hin, wie das in dankenswerter Weise im vergangenen Jahr in der St. Magnus-Kirche in Tating praktiziert worden ist. Erfreulich sei das auch dort weiterhin vorhandene kirchliche Leben mit Gottesdiensten, Frauenkreis, Seniorenfeier und musikalischen Veranstaltungen. Hans-Peter Boyens hat sich seit Sommer 2012 mit Übernahme des Küsteramtes sie gut unterstützend eingearbeitet. Dankbar ist sie für die vielfältige positive Unterstützung ihrer seelsorgerlichen Arbeit bei den nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen.

Die Berichterstatter:
Wolfgang Beushausen, Andrea Streubier, Brigitte Ranft-Ziniel, Eva Hoefflin, Regine Boysen, Ulrike Felsch, Christoph Jensen


Engagiert berichtete Brigitte Ranft-Ziniel über die Arbeit der Kindertagesstätte für die 100 Kinder in den mit der Naturgruppe „Dünenkinder“ – Sportplatz Böhl – fünf Elementargruppen , den zwei Krippengruppen mit 20 und den drei Hortgruppen mit 45 Kindern. 120 Essen werden täglich zubereitet. 48 Kinder erfahren Ganztagsbetreuung. Träger der KiTa ist seit zwei Jahren das Ev. Kindertagesstätten-Werk Nordfriesland. Die Zugehörigkeit zur Kirchengemeinde ist aber geblieben und die KiTa wird damit von ihr auch weiterhin religionspädagogisch begleitet. Gemeinsame Gottesdienste und Feiern gehören dazu. Unter dem Motto „Vielfalt leben“ wird das Projekt „Inklusion“ umgesetzt. Damit versteht sich die KiTa als Ort für alle Kinder mit ihren auch jeweiligen speziellen Bedürfnissen. Symbolisch dafür schmücken inzwischen 80 bunte Stelen das Gelände, gestaltet von den Kindern mit ihren Eltern. Finanziell mit getragen wird das Projekt seitens der drei Kommunalgemeinden und des Kreises NF.

Den positiven Bericht von Daniel Schädler, Leiter des Jugendzentrums, verlas in Vertretung für ihn Ulrike Felsch. Andrea Streubier konnte danach für die Urlauberseelsorge mit über 280 Veranstaltungen für 17.000 Menschen durch 54 Ehrenamtler im Jahr 2012 das alles nur noch toppen. Mehreinnahmen und Spenden von Gästen sowie die finanzielle Förderung durch die Gesellschaft zur Förderung der Urlauberseelsorge St. Peter-Ording – überkonfessionell – konnten die seit 2011 gestrichenen Zuweisungen kompensieren. Ganz wichtig aber ist, dass „die Synode in ihrem Priorisierungsprozess des Kirchenkreises gerade auch die Urlauberseelsorge als wertvoll und schützenswert gesetzt hat. Damit sei dieser wichtige Teilbereich ökumenischer kirchlicher Arbeit für die Zukunft auch finanziell gestützt.

Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen sorgte dann für das positive Finale. Zu Recht lobte er den Förderverein „Kirchenmusik“, ohne den vieles gar nicht möglich wäre, dessen Unterstützung durch Gemeinde, Tourismus-Zentrale und Kliniken und vor allem die Begeisterung vor allem der vielen in Spatzenchor, Kinderchor, Kantorei, Flötengruppen und Posaunenchor Musizierenden. Orgelmusik zur Marktzeit, Konzerte mit Gästen und die sonntägliche Konzertreihe von März bis Weihnachten sind eine großartige Bereicherung für das kulturelle Leben am Ort für Einheimische wie Urlauber.

Pastorin Regine Boysen freute sich abschließend , auf wie vielfältige Weise in ihrer Kirchengemeinde „Glauben Gestalt gegeben“ wird, dankte allen herzlich für die so positive Arbeit und entlies die Versammelten mit der Erinnerung an die Jahreslosung 2013 aus dem Brief an die Hebräer Kap. 13, Vers 14: „Wie haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“